Die Sonneninsel

Mittwoch, den 24. Juni 2020

Frühstück an Deck

Das ist sie also, Deutschlands einzige echte Hochseeinsel, Helgoland, eine große Steinplatte mit Sand & Erde drauf…

Früher war die Insel mal bedeutend, eine echte Handelskolonie, als die Engländer noch hier waren. Eine echte Seefahrer-Insel…
Heute ist es “nur noch” ein verschlafenes Seebad.
Aber, der Reihe nach.
Nach einem langen Morgen und einem ausgiebigen Frühstück machten wir uns zu einer kleinen Inselwanderung auf, “so groß ist das hier ja alles nicht”.
Wir hatten auch Zeit, am Strand zu entspannen

Im Süden ging es durch den Ort, hinauf auf die Klippen, um sich einen Überblick zu verschaffen.
Mit dem Fernglas bewaffnet untersuchte Benno die zahlreiche Vegetation, und die Düne auf der anderen Seite…Kegelrobben waren jedoch keine zu sehen.

Der Südhafen ist etwas spärlich ausgestattet: zahlreiche Fähren vom Festland und den friesischen Inseln, für Sportboot-Gäste ist dagegen nur sehr wenig Platz, wenn die Hafenbecken auch groß sind, keine Ankermöglichkeit, keine Bojen-Felder.
Wir selbst haben im Nord-Osthafen einen Platz gefunden, das Becken ist groß, es gibt ein paar Gastliegeplätze an den Fingerstegen.
Das Wahrzeichen Helgolands – die “lange Anna”

Die ganze Insel ist eigentlich überwiegend auf Tages-Tourismus ausgelegt, kleine Hotels, Ferienwohnungen, Restaurants und “zollfrei” Shopping….viel mehr ist hier leider nicht geblieben, vom Glanz der alten Zeiten…

Zu Fuß ging es auf dem Rücken der Klippen gen Norden, dort bietet Helgoland noch eine echtes Highlight: die große Seevogelkolonie, Basstölpel und Trottellummen brüten zu tausenden auf den Steilklippen rund um die “lange Anna”.

Basstölpel bei der Fütterung

Die Tölpel sitzen sogar direkt neben der Besucher-Aussichtsplattform, so dass man sich fast mit ins Nest hocken kann.

Das war natürlich ein Spektakel, noch dazu weil gerade eine Menge Küken geschlüpft waren, und einen Lärm machen die Vögel auch: jedes mal,wenn ein Elternteil von der Futtersuche zurückkehrt, hat jeder in der Kolonie etwas dazu zu sagen Herrlich! Benno und wir waren begeistert.
Ansonsten war auf der Insel leider vieles geschlossen, das Museum, der alte Bunker, die Jugendherberge, das Schwimmbad, ja selbst die Sanitärgebäude in den Häfen waren “aus hygienischen Gründen” geschlossen…
Die wenigen anwesenden Segler mussten also auf die öffentlichen Toiletten ausweichen, die wiederum zwar von allen Tagesgästen benutzt, aber keineswegs täglich gereinigt wurden, den Sinn muss man wohl bei der Inselverwaltung erfragen…

Insgesamt ist die Infrastruktur für Bootsgäste eher mau, für eine echte “Hochseeinsel” schon etwas enttäuschend.

Beachtlicher Tidenhub von 2,5m, die Gangway war zum Glük rutschfest 🙂

Immerhin gibt es eine Tankstelle und auch einen Tankwagen, der den Nordosthafen versorgt. Jegliche weitere Infrastruktur fehlt leider…schade.

Dennoch hat sich der Aufenthalt schon gelohnt, das Wetter war sehr gut, das Wasser mit 16° “erfrischend”, gut erholt kann es also bald nach Amsterdam gehen…

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