Kartenprüfung

Kurse

 

Nachfolgend  werden alle wichtigen Informationen zur SBF-See Kartenprüfung aufgelistet.

Sollten dir noch weitere Fragen zur Prüfung einfallen, wende dich direkt an uns.

Zunächst ein mal ein paar Grundlagen, die ihr beherrschen solltet, bevor ihr so eine Aufgabe angeht:

Das Koordinaten-System besteht aus Längen- & Breitengraden, damit wird die Position auf der Karte weltweit exakt bestimmt.Gradnetz der Erde
Die Breitengrade werden in 2 Gruppen unterteilt, Nord und Süd, wobei der Äquator die Grenze (00° Breite) darstellt.
Von da aus wird hochgezählt (bis 90), der Nordpol hat also 90° N, der Südpol 90° S.
Die Längengrade dagegen gehen von 000° bis 180°.
Ausgehend vom Nullmeridian, welcher durch Greenwich verläuft, werden Längengrade in Ost und West aufgeteilt.
Der Abstand zwischen 2 Grad wird in 60 Minuten unterteilt, dabei entspricht eine Bogenminute genau einer nautischen Meile.
Die Länge eines Meridians vom Äquator bis zum Pool beträgt ca. 10.001,966 km, daraus ergibt sich am Äquator:

.1,text{sm} = frac{10001{,}966,,text{km}}{90 cdot 60} = 1852{,}216,,text{m}

Somit können Entfernungen in Seekarten immer direkt abgemessen werden. Dabei wird mit dem Navigationszirkel der zu bestimmende Abstand erfasst und anschließend am Kartenrand in unmittelbarer Nähe abgetragen. Jede Minute auf der Karte, entspricht einem Abstand von 1 nautischen Meile.

Was brauche ich zur Kartenprüfung?

Zur Übung & Prüfung: Navigationsbesteck, bestehend aus Kursdreieck, Anlegedreieck und einen Marine-Zirkel (ein normaler Zirkel geht zur Not auch, ist aber etwas schwieriger).
Außerdem brauchst du einen weichen Bleistift, einen Radiergummi und einen Kugelschreiber (NICHT rot!), ggf. noch einen Spitzer.

Zur Übung: die Übungskarte D49Ü

Du kannst sie direkt bei uns erwerben oder ausleihen.

 

Muss ich die riesige Karte auch in der Prüfung verwenden?

Nein. In der Prüfung erhältst du nur einen kleinen Kartenausschnitt, wie er schon in den alten Prüfungen verwendet wurde. Folglich musst du hier nix mitbringen oder gar mit den Riesendingern herumhantieren. Die in der Prüfung verwendeten Karten-Schnipsel sind etwas größer als ein normales Blatt DIN-A4.

Warum sollte ich dennoch mit der großen Karte üben?

So bekommst du mal das Gefühl, wie es ist, wenn du wirklich navigieren musst. Da gibt's dann keine kleinen Ausschnitte mehr, sondern du musst mit der großen Karte auf einem krängenden Boot umgehen können.

Darf ich einen Taschenrechner verwenden?

Das kommt auf die Prüfer drauf an!
Es darf definitiv KEIN programmierbarer Taschenrechner sein, ob du überhaupt einen benutzen darfst, solltest du vor der Prüfung unbedingt bei den Prüfern erfragen!

Wann gilt die "Karten-Prüfung" als bestanden?

Pro Kartenaufgabe hast du neun (9) Teilaufgaben. Sieben (7) davon musst du richtig beantworten bzw. lösen...
Es empfiehlt sich aber, dennoch alle 9 Teile zu lösen, falls sich irgendwo ein Fehler eingeschlichen hat.

Wie hoch ist die Fehlertoleranz? Um wie viel darf ich mich "vermessen"?

Grundsätzlich sind alle Aufgaben so ausgelegt, dass Vermessen schwierig wird. Dennoch kann es passieren. Und bis 0,1° oder 0,1 sm ist es gar kein Problem. Ab 0,2° (bzw. 0,2 sm) wird der Prüfer allerdings nachschauen. Woran lag es? Ungenauigkeiten? Nachlässigkeiten? Oder hast du es wirklich nicht besser gewusst?

Wenn du also bei mehreren verschiedenen Messungen mal eine ein bisschen verhaust und vielleicht 0,1° daneben liegst, bekommst du noch keinen Abzug. Wenn es zu viel wird, zieht man dir einen oder zwei Punkte ab. Aber durchfallen wirst du deswegen nicht gleich.
Allerdings solltes du die Aufgabe stets so gewissenhaft wie möglich lösen, es geht ja schließlich um eine wichtige Fähigkeit beim Führen eines Sportbootes: das Navigieren!

Wie sieht es zeitlich aus? Schafft man die Kartenaufgaben in der Prüfung?

Grundsätzlich sind die Anforderungen in der Navigationsaufgabe (Du bekommst nur EINE der 15 Kartenaufgaben!) deutlich sportlicher geworden, als es früher der Fall war. Damals brauchte man ca. 5-10 Minuten, um die Aufgabe zu lösen. Jetzt solltest du erheblich mehr Zeit einplanen.
Ganz wichtig: Nicht festbeißen!
Geübte "Navigatoren" schaffen die Aufgabe in ca. 15-20 Minuten. Du solltest aber sicherheitshalber ca. 30 Minuten dafür einplanen.
Übung macht den Meister! Übe so lange, bis du jede einzelne Kartenaufgabe in weniger als 30 Minuten lösen kannst.
So lernst du die Karte immer genauer kennen, denn das Wichtigste ist die Vorbereitung: Wer erst lange suchen muss, wo sich die Tonnen befinden, der verliert wertvolle Zeit in der Prüfung!