Auf nach Helgoland!

Montag, den 22. Juni 2020

Die ganze Schleusenkammer, extra für uns geöffnet (naja, fast ;))

Nach einer Nacht in Brunsbüttel geht es durch die kleine Schleuse raus auf die Elbe, dann über Cuxhaven weiter bis nach Helgoland.Dort wollen wir dann mal zwei Tage relaxen, bevor es weiter nach Westen geht…

Am Samstag ist leider sehr wenig Wind angesagt, wir wollen aber raus, aus dem Yachtanleger von Brunsbüttel…zumindest erstmal bis Cuxhaven.
Wir wollen mit ablaufendem Wasser, also kurz nach Hochwasser raus.
Laut Tidenkalender im Hafen ist das Hochwasser gegen halb sechs, komisch, ich hatte doch 15 Uhr ausgerechnet…ebenso zeigt Navionics 15 Uhr an…
Wo ost der Fehler?
Nach längerer Überlegung ist klar, hier hängt der Tidenkalender von 2019!
Obwohl da 2020 drauf steht, aber die Tage der Monate stimmen mit den abgebildeten Wochentagen nicht überein!…irgendwie doof, naja, wir fahren also 15 Uhr in die Schleuse und siehe da: es ist Hochwasser!
…mal ein gutes Buch lesen…

Wir motoren bei wenig Wind, aber kräftigem Tidenstrom gen Cuxhaven, zwischendurch setzen wir auch mal die Segel, sieht gut aus, viel mehr kommt aber auch nicht bei raus, naja egal, dank der Tide kommen wir auch so bald an.

Gegen 17:30 erreichen wir die Häfen und steuern mit kräftigem Seitenstrom (ca. 4 Knoten!) in den Yachthafen von Cuxhaven, Gashebel nach vorne und das Boot gegen die Strömung ausrichten, wie auf einem Fluss eben, schön seitlich wegdriften lassen, bis man durch die Hafeneinfahrt ist…aber Achtung: gleich hinter der Mauer ist der Druck weg und es gibt eine Drehströmung, da muss man das Ruder gut festhalten und sofort abdrehen, um nicht in die Kaimauer zu brettern.
Abendessen in de Seglermesse, Cuxhaven

Klappt wunderbar, im Yachthafen sind einige freie Plätze, so dass wir uns weit hinten einquartieren, um nicht so weit laufen zu müssen

Morgen Soll der Wind auffrischen und ab 2:00 aus SW wehen, da wollen wir mit dem nächsten Hochwasser nach Helgoland übersetzen…die erste richtige Nordsee-Etappe also!
Da es wohl etwas gegenan geht und auch 3-5 Bft angesagt sind, tauschen wir die Genua gegen die neue Fock, dafür haben wir sie ja mitgenommen…
Wir stehen halb drei auf und vermissen den Wind, Flaute im Hafen, naja gut, fahren wir erstmal los, gegen Mittag soll er dann auf Nordwest drehen, bis dahin sind wir hoffentlich da, sonst müssen wir die ganze Strecke raufkreuzen….
Wir bereiten alles vor und setzen schon mal das Groß, das Hochwasser ist auch wie berechnet um drei da, kurz danach laufen wir also elbabwärts, der Tidenstrom beginnt langsam, der Wind kommt dann auch bald dazu, so dass wir den Motor ausmachen und die Fock ausrollen.
Bestes Segelwetter auf der Nordsee

Durch die Elbmündung düsen wir mit 8 Knoten, nur der Wind ist bereits jetzt auf West-Nordwest….wird also doch ne lange Fahrt. Nix mit frühstücken am Hafen

Nach drei Stunden sind die ersten 17 Meilen geschafft und die Elbmündung ohne Konflikte mit der Berufsschifffahrt passiert (mussten auch nur zwei mal kreuzen).

Wir sind nun also draußen auf der Nordsee! Wow! Und so blau, schon anders als in der Ostsee
Aber immer achtsam bleiben: selbst 10 Meilen vor der Küste gibt’s noch Sandbänke mit 10cm Wasserstand (bei Niedrigwasser).
Ansonsten ist hier eben alles ein bisschen größer, als zu hause, klar.
Das Wetter ist herrlich, 3 Beaufort Wind lassen die Marie auch gegen den bald kenternden Tidenstrom mit 5,4 Knoten laufen…
Um 9:00 haben wir fast 35 Meilen geschafft, das wäre die gesamte Strecke, wenn der Wind mitgespielt hätte, naja, die Natur ist halt nicht so planbar, wie beim Autofahren, das ist ja das Schöne!
Wir haben nicht viel zu tun, der Peter steuert uns durch die Wellen, die Akkus sind bereits wieder aufgeladen, also dösen wir ein bisschen vor uns hin, bis der Hunger sich bemerkbar macht…
Richtig ausschlafen in der bequemsen Leekoje

Benno machts am Besten: endlich mal richtig ausschlafen, erst zwei Stunden vor dem Hafen blinzelt er mal aus seinem Nest.

Die neu installierte Leekoje macht also einen super Job!

Der Wind schläft langsam ein, so dass wir die letzten Meilen mit der Dieselfock abspulen, noch ein kurzer Schreck vor der einfahrt in den Kanal zwischen Haupt- & Düneninsel von elgoland, die Katamaran-Fähre brettert keine 100m neben uns entlang….hui….jetzt schnell das Ruder rumreißen, sonst schaukeln wir wie eine Gondel auf der Kirmes…

Müde aber glücklich, Frühstücksbrunch im Nordosthafen von Helgoland

Um 13:05 machen wir im Nordosthafen fest, der Hafenmeister ist nicht zu erreichen, hatte uns ber bereits gestern Abend telefonisch einen Platz zugeteilt, den wir auch gleich ansteuern und un dahin legen…

Erstmal Frühstücken – und dann an den Strand!


zurück zur Timeline

vorheriger Beitrag

« 20. Juni 2020 | Adios, Ostsee! «

nächster Beitrag

» 24. Juni 2020 | Die Sonneninsel »

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert